Silvester in Dublin: Was im vergangenen Mai als Schnapsidee begann, war rückblickend eine ziemlich geniale Sache – allerdings ein wenig anders als wir es erwartet hätten.
Dublin ist immer eine gute Idee – vor allem, wenn man wie wir in der vergangenen Woche Glück mit dem Wetter (ergo: keinen Regen, nicht zu kalt) hat. Ich fand es aber auch diesmal wieder echt erstaunlich, wie sich noch beim x. Besuch in dieser vergleichsweise kleinen Großstadt immer wieder neues entdecken lässt.
What an unforgettable couple of days at @NYFDublin! Thanks to all who came and made it so special ✨🎆✨ #NYFDublin pic.twitter.com/TbGwnaTw77
— Visit Dublin (@VisitDublin) 2. Januar 2018
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Die Idee, nach Dublin zu fahren, hatten wir, weil wir im vergangenen Jahr vom New Year’s Festival (#NYFDublin) gehört hatten, das in Dublin rund um Silvester über die Bühne geht. Allerdings, wie leider so oft in Irland, versprach die Werbung mehr, als das Festival letztlich gehalten hat. Erstens wurde das Festival für 2017 von drei auf zwei Tage verkürzt; zweitens fielen die gebotenen drei (!) Programmpunkte (einen gab’s doppelt) recht mager aus (für das Konzert mit Kodaline hatten wir keine Karten, das Silvesterfeuerwerk war kurz und recht unspektakulär, das Gauklerfest am 1. Januar bestand aus wenig mehr als zwei Stelzenläufern, Kinderschminken, ein wenig Luftakrobatik und einer Musikbühne). Und drittens war das Festival nur auf ein kleines Gebiet rund um das Custom House begrenzt. Eigentlich wäre Silvester ja der perfekte Zeitpunkt für ein gut gemachtes Festival… also schade eigentlich. Dass die Iren selbst enttäuscht waren, ließ sich übrigens auf Twitter ganz gut verfolgen.
Trotzdem gut, dass uns das Festival nach Dublin gelockt hat! Denn drei Tage lassen sich hier wirklich toll verbringen. Ein bisschen Shopping, ein bisschen Meer (wir sind mit der Dart nach Howth gefahren, sind zum Leuchtturm spaziert, haben Seehunden gewunken und hatten frischen Fisch auf dem Teller), schöne Pubs abseits von Temple Bar und unkompliziertes Feiern standen auf unserem Programm. Kultur haben wir weitgehend weggelassen, davon hatten wir im September schon eine Menge. Großes Silvester-Plus: Privates Feuerwerk ist in Irland verboten. Man kann also in der Silvesternacht durch die Stadt laufen, ohne dabei fast abgeschossen zu werden.
Wir hatten uns im Vorfeld Gedanken gemacht, ob es an Silvester ein Problem sein würde, irgendwo reinzukommen oder ob man Reservierungen braucht. Außerdem wussten wir nicht, ob der 1. Januar ein normaler Geschäftstag ist. Es war letztlich kein Problem vor Mitternacht ein Pub zu finden und auch danach haben wir viele Locations gesehen, in die man problemlos oder mit kurzer Schlange reingekommen wäre. Ich weiß das deshalb, weil wir uns entschieden haben, durch die halbe Stadt zum Whelan’s zu laufen, wo frei nach dem Motto „party like it’s 1999“ guter, alter britischer Indie aufgelegt wurde. Ein Traum 🙂
Was zum Feiern sonst noch in der engeren Auswahl (sehr engen Auswahl, denn Dublin hat massenhaft Clubs) war:
Der erste Januar gilt als „day of recovery“, aber tatsächlich waren viele Läden und Cafés geöffnet, auf der Grafton Street ging’s wie immer hoch her. Erstaunlicherweise hatten wir am 2. Januar dann den Eindruck, dass viele (kleinere) Läden noch in der Neujahrs-Pause sind. In vielen Geschäften hingen übrigens auch Zettel, in denen die „Christmas-Openings“, also die Öffnungszeiten von Weihnachten bis Neujahr, individuell gelistet waren. Macht also jeder anders.
Fazit: Dublin zum Jahreswechsel -> sehr empfehlenswert!