The Bold Type ist das bessere Sex and the City!

Fünf Gründe, warum The Bold Type das bessere Sex and the City ist? Here we go!

Working girls!

  • Woohoo! Kat, Jane und Sutton, die drei Mädels aus The Bold Type, müssen tatsächlich arbeiten, um sich ihren Lebensunterhalt in New York City zu verdienen! Das war ja bei SATC nie wirklich so – und wer bitte hat sich nicht gefragt, wie sich Carrie Bradshaw ihre Wohnung, ihre Schuhe (!), ihr alles eigentlich leisten kann, wenn sie nur einmal die Woche eine Kolumne schreibt? Eben. Zugegeben: So richtig oft sitzen auch die Protagonistinnen in The Bold Type nicht am Schreibtisch. Aber wenigstens sind sie meistens zumindest mal im Bürogebäude 😉

Mehr als Sex

  • Carrie, Miranda, Charlotte und Samantha haben vielleicht im Schlafzimmer gemacht, was sie wollten. Aber am Ende des Tages (nein, am Ende jeder Episode) waren sie doch nur auf der Suche nach dem Heilsversprechen namens Traummann. Wie emanzipiert ist das, bitte? (Und wie schräg ist es, dass wir Zuschauerinnen das vor ein paar Jahren noch für ein zeitgemäßes, maximal emanzipiertes Frauenbild im TV gehalten haben? Jeeeeeezzzz…)
    In The Bold Type geht es den Mädels natürlich auch um die Liebe und den besseren Sex – aber es geht ihnen halt noch um viel mehr; in Staffel eins in erster Linie um ihr berufliches Fortkommen. Klar, sehr realistisch ist das auch hier nicht gehalten: So dynamisch und so hip dürfte kaum eine echte Zeitschriftenredaktion auf diesem Planeten von innen aussehen. Und natürlich sind diese Mädels downright fabulous (und im Grunde schon deshalb ein Schlag ins Gesicht für jeden, der Lena Dunhams Girls mochte). Ach, und eine Chefin wie Jacqueline Carlyle muss ganz sicher auch erst noch geboren werden.

Thema trifft Tiefe

  • The Bold Type vertieft Themen, die so noch selten im TV zu sehen waren, spielt sie durch, denkt sie zu Ende. Das Thema Brustkrebs zum Beispiel: Da geht’s nicht nur um die Parole, dass Vorsorge alles ist. Sondern auch um die Frage, wie es eigentlich ist, nach der Vorsorge zu erfahren, dass man, sorry: frau, gefährdet ist. Oder zum Thema Gehaltsverhandlungen:  Eine ganze Folge lang dürfen wir uns Taktiken abschauen, die aus einem Bewerberseminar geklaut sein könnten. Am Ende gibt’s vielleicht kein SATC-haftes Happy End – aber immerhin einen Kompromiss. Wie so oft im Leben. Die Macher der Serie nennen das übrigens: empowerment.

SATC is so over!

  • Sex and The City ist sowas von vorbei: Im Vorspann der Serie sind noch die Twin Towers zu sehen! The Bold Type, Erstausstrahlung war im Sommer 2017, ist dagegen voll im Heute daheim – ein bisschen zu sehr fast, so viel Networking, Twitter, Insta, Livestream und Messaging kann kein Mensch (und ganz sicher kein deutscher Mobilfunkvertrag) abhaben. Abgesehen davon ist The Bold Type thematisch voll auf der Höhe unserer Zeit: Trump nervt, der Muslima wird die Einreise verweigert. Den Hashtag #metoo gibt’s noch nicht, aber auch nur gerade so. Und: Die Serie sucht auch popkulturell den Anschluss an das, was wir gesehen, gehört und getweetet haben: Zum Beispiel, wenn sich die Mädels ganz unverhohlen in eine Reihe mit Journalistin Nora Ephron – Amazon-Kunden kennen sie aus der Serie Good Girls Revolt –  stellen.

Inspire me!

  • Mal so aus journalistischer Sicht gesehen ist das, was Jane Sloan macht, sehr viel näher dran an der Wirklichkeit als Carrie Bradshaws Ego-Kolumne. Jane wird für eine Geschichte verklagt, sie soll aus den schrägen Ideen ihrer Chefin eine valide Story machen, sie muss um ihre Geschichten, um Klicks und um Interview-Slots kämpfen; sie hat harte Gesprächspartner, die nichts rausrücken wollen. Ganz normaler Journalisten-Alltag, und zwar nicht nur in New York.  Was man in diesem Alltag aber machmal (eigentlich: viel zu oft) vergisst: Welches Privileg es ist, eine Stimme zu haben.
    Die drei Protagonistinnen aus The Bold Type sind sich der Tatsache vollauf bewusst, dass sie eine Stimme haben. Sie suchen manchmal noch nach dieser Stimme. Aber sie haben was zu sagen und sie wollen gehört werden. Und deshalb sind sie, so kitschig das klingt, auch irgendwie inspirierend.

The Bold Type steht seit 9. 2. 2018 auf Amazon Prime zum Streaming bereit. 


2 Gedanken zu “The Bold Type ist das bessere Sex and the City!

    1. Hier steht was von „exklusiv“ für Amazon Prime… also schätze ich, das wird so schnell nix mit netflix :/
      Aber die Serie ist auch ganz anders als Girls. Ich mochte Girls auch supergern – und war dann richtig überrascht von mir selbst, dass mir dieses ganze Glamour-Ding von The Bold Type auch so sehr zusagt. 😉 Girls ist ja ein richtiger Gegenentwurf dazu… ach mann, schade, dass die Serie abgeschlossen ist! :/

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